Menschenopfer in grauer Vorzeit

In grauer Vorzeit brachten die Menschen den Göttern, um sie günstig zu stimmen, Menschenopfer dar. Doch zum Glück, das ist lange her. Wir leben in zivilisierten Zeiten!

Wirklich?

Heute vor 71 Jahren fiel eine Atombombe auf Nagasaki: (geschätzte) 22 000 Opfer sofort, 39 000 durch Folgeschäden.

6. August 1945: Eine Atombombe fiel auf Hieroshima. Geschätzte 92 000 Opfer sofort, 130 000 durch Folgeschäden.

Zweiter Weltkrieg, 1939-1945: geschätzte Gesamtopferzahl 50 bis 60 Millionen 

Erster Weltkrieg, 1914 – 1918: geschätzte Gesamtopferzahl 9 bis 10 Millionen

Nizza, 14. Juli 2016: mindestens 84 Opfer

Paris, 7. Januar 2016: 12 Opfer

Paris, 13. November 2015: 130 Opfer

London: 7. Juli 2005: 52 Opfer

Madrid, 11. März 2004: 191 Opfer

Und so weiter – in grauer Zukunft.

 

Das wär’s für heute.

Susanne Luecke

5 Gedanken zu „Menschenopfer in grauer Vorzeit

  1. Es gibt immer Menschen, die sich über anderen stellen und denen das Recht auf Leben absprechen.
    Aber Religion ist und war schon immer Nonsense.
    Und gerade Mennschenopfer sind das Produkt von Glauben und Unwissenheit.
    Mit Ihrer Aussage stellen Sie aber die Hochleistungen der Menschheit ins Abseits, die aber das genaue Gegeteil davon sind:
    Aufklärung und Erklärung der Menschenrechte in der französischen Revolution.
    Oder die Erkenntnis der Evolution.
    Denn gerade die obengenaanten Beispiele stehen für die, die diese Erkenntnisse ablehnten!

    1. Ich stelle die „Hochleistungen der Menschheit“ keineswegs ins Abseits. Aber es ist einfach eine Art Naturgesetz, dass beides – das Animalische, Primitive und das Rationale und Ethische nebeneinander bestehen. Auf lange Sicht sehe ich sogar einen Fortschritt in Richtung Vernunft (oder ist es nur Pragmatismus?), wenn man bedenkt, dass wir heute in Frieden mit unseren Nachbarn leben, die wir noch vor 70 Jahren zu vernichten drohten.

      1. Also techniche Hochleistungen verbrachten auch die Römer und die Atzteken etc. Diese waren durchaus der Ratio geschuldet. Und die leidtragenden primitiveren Völker waren vielleicht sogar die friedfertigeren.
        Ratio ist also nicht unbedingt gleich als friedfertig mzusehen.
        Vermutlich hat dies andere Ursachen:
        Schimpansen sind hochintelligent aber absolut agressiv!
        Bonobos sind ebenfalls hochintelligent aber absolut friedfertig!
        Möglicherweise ist die Ursache in der Empathiefähigkeit des einzelnen zu suchen:
        Jedenfalls sind und waren es immer die, die sich anderen gegenüber als höherwertig halten bzw. die andere als minderwertig betrachten

        1. Unter ratio verstehe ich in diesem Fall eine praktische Vernunft, die sich an moralischen Werten orientiert. Wie viele andere Elemente dazu beigetragen haben, dass heute keine Schweden mehr das Land verwüsten wie im 30jährigen Krieg (wir stattdessen uns bei Ikea mit Möbeln versorgen), dass keine Bomben mehr auf Nachbarländer fallen wie im letzten Weltkrieg, darüber habe ich (noch nicht) geforscht! 🙂
          Wirtschaft und Handel haben kaum etwas mit Ethos zu tun, erscheinen aber in durchaus positivem Licht, jedenfalls grundsätzlich… Es sei denn – ach, das würde zu weit führen!

          1. Na ja, dass keinen Bomben mehr fallen lag an der Friedfertigkeit der Deutschen nach dem Weltkrieg!
            Schon beim Jugoslawienkrieg hat Fischer als erster Aussenminister seit Rippentrop wieder einen Krieg geführt.
            Und die Jugoslawen waren Leidtragende im 2. Weltkrieg.
            Haben aber nichts dazugelernt.

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