Dringend zu empfehlen:
„Die zweite Ermordung des Georg Elser“, heute, 7. November, um 21 Uhr 50 in ARD-alpha.
Vor 75 Jahren scheiterte der Einzeltäter Georg Elser, von Beruf Schreiner, mit seinem versuchten Attentat auf den „Führer“ Adolf Hitler. Sein Motiv: die Welt vor einem Krieg zu bewahren. Obwohl auf akribische Weise vorbereitet, schlug sein Vorhaben durch einen unglücklichen Zufall fehl.
Hitler pflegte jeweils am Vorabend des 8. November zum Gedenken an seinen misslungenen Putsch vom 8./9. November 1923, dem „Marsch auf die Feldherrnhalle“ in München, im Bürgerbräukeller am Gasteig in München eine Rede zu halten. In wochenlanger heimlicher Arbeit höhlte Elser eine Säule unmittelbar hinter dem Rednerpult aus. Er hatte sich an dreißig Abenden unbemerkt in eine Besenkammer einschließen lassen und in der Nacht die Säule ausgehöhlt, um darin eine Bombe mit Zeitzünder unterzubringen. Die Bombe explodierte zwar exakt zum geplanten Zeitpunkt, um 21 Uhr 20, Hitler hatte jedoch wenige Minuten vorher den Saal verlassen, da er wegen schlechten Wetters nicht wie geplant mit dem Flugzeug nach Berlin zurückkehren konnte, sondern den Zug nehmen musste.
Elser versuchte in die Schweiz zu fliehen, wurde aber noch vor der Explosion an der Grenze auf der deutschen Seite festgenommen. Im KZ Dachau wurde er kurz vor Kriegsende, am 9. April 1945, durch Genickschuss ermordet.
Weshalb es Jahrzehnte gedauert hat, bis Elser „rehabilitiert“ wurde, zeigt die Dokumentation „Die zweite Ermordung des Georg Elser“ (siehe oben).
Das wär’s für heute.
Susanne Luecke