Die 40tägige Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Ostern ist die ideale Gelegenheit, sich etwas aufzuerlegen, was einem total gegen den Strich geht. Zum Jahresanfang hat das etwas mit guten Vorsätzen zu tun und ist dazu angetan, die erste Niederlage im neuen Jahr heraufzubeschwören, denn nicht jeder, stellen wir zerknirscht fest, ist zum Helden geboren. 54 Tage ist es jetzt her, da haben wir schlechten Gewissens uns entschlossen, den inneren Schweinehund zu besiegen, die besten Vorsätze gefasst, um sehr schnell resigniert festzustellen … Na ja, lassen wir das.
Und nun die Fastenzeit. Sie bietet dem Gescheiterten die Möglichkeit, es noch einmal zu versuchen. Und das hat eben auch etwas mit guten Vorsätzen zu tun. Allenthalben wird geredet vom Fasten, Fasten im weitesten Verständnis. Also: verzichten, verzichten auf irgendetwas, was einem lieb und teuer ist, eine Gewohnheit, die einem das Dasein versüßt, ja, es gar lebenswert macht. Als da wären: das gegrillte Steak, die Weißwurst, das Handy, das Bier, die Schokolade, das Auto. 40 Tage (jetzt noch 31). Das ist hart.
Vielleicht hilft es ein wenig, wenn man sich in kleinen Schritten an die Verwirklichung des Vorhabens herantastet. Wie wäre es zum Beispiel, wenn man zum Einüben erst mal nur jeden zweiten Tag auf lieb gewordene Gewohnheiten verzichtete? Das wäre doch machbar, oder? Im Wesentlichen geht es ja nur darum, die Fastenzeit zu überstehen, ohne Schaden für das so empfindliche Ego zu erleiden angesichts eines erneuten Scheiterns. Probieren wir’s einfach mal mit jedem zweiten Tag, auch wenn das ein wenig nach Schummeln riecht.
Apropos Verzicht aufs Auto: Fahrer von Dieselfahrzeugen! Euch wird das Bundesverwaltungsgericht eine spürbare Entscheidungshilfe sein, sollte es heute mit seinem Urteil die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Euren Stinkern da und dort die Zufahrt in die Innenstadt verwehrt wird (Genaueres auf die Schnelle nachzulesen z.B. in SPIEGEL ONLINE- aktuell). Erzwungener Verzicht erspart Euch eigene Initiative und Charakterstärke, weit über die Fastenzeit hinaus.
Das wär’s für heute.
Susanne Luecke
Mal schauen, ob meinem Dieselstinker ein Zwangsfasten für die Innenstadt verordnet wird. Übrigens der Dieselstinker, der zum Zeitpunkt seiner Anschaffung noch als umweltfreundliche Alternative zur CO2-Schleuder Benziner geprießen worden war.
Und es ist eine Unverfrorenheit, den Dieselfahrer dafür zu bestrafen, dass er jahrelang von der Autoindustrie belogen und betrogen wurde. Die allein ist in der Pflicht, aber drückt sich natürlich darum herum mit kräftiger Unterstützung unserer Politiker (mal abgesehen von ganz wenigen). – Zeit für eine Revolution…
Richtig. Wer den Schaden verursacht hat, zahlt in der Regel – oder seine Haftpflichtversicherung.
(Sind Autohersteller versichert??)
Und es ist eine Unverfrorenheit, den Dieselfahrer dafür zu bestrafen, dass er jahrelang von der Autoindustrie belogen und betrogen wurde. Die allein ist in der Pflicht, aber drückt sich natürlich darum herum mit kräftiger Unterstützung unserer Politiker (mal abgesehen von ganz wenigen). – Zeit für eine Revolution…