Sie sind uns doch irgendwie unheimlich, diese Roboter, auch wenn sie sich absolut friedfertig verhalten und so kooperativ sind wie im Moment jener Rollin‘ Justin (für seine 10 Jahre mit einer Größe von 1,91 und 200 Kilogramm absolut übergewichtig!), der vom Zentrum für Luft- und Raumfahrt aus mit dem Astronauten Alexander Gerst im All korrespondiert und arbeitet.
Die Befürchtung: Roboter nehmen uns Arbeitsplätze weg, machen uns Menschen am Ende gar überflüssig (Christoph Süß ironisch in Quer: „Wir schaffen uns ab“). Ob nun angsteinflößend oder faszinierend – neu ist so ein Konstrukt wie ein Roboter nicht, nur dass man früher einmal von Automaten redete, und früher bedeutet: sehr früher, ganz früher, nämlich zum Beispiel in der griechischen Antike. Als besonders kreativer Ingenieur erwies sich dort Hephaistos, bei den Römern „Vulcanus“, der Gott des Feuers. Seine Ideen waren zum Teil aus der Not geboren, denn er hatte das schlimme Schicksal, dass er mit einem verkrüppelten Fuß oder Bein auf die Welt gekommen war und von seiner eigenen Mutter Hera deshalb vom Olymp ins Meer geworfen wurde. (Sie tat das eigentlich nur aus Ärger darüber, dass, im Gegensatz zu ihrem eigenen Produkt, die kopfgeborene Tochter ihres Gemahls Zeus in jeder Hinsicht perfekt gelungen war. Doch diese Geschichte würde jetzt zu weit führen. Mehr darüber in: Hans-K. und Susanne Lücke, Antike Mythologie, rororo 2006, p. 318, p. 327).
Er war also ein Krüppel und hinkte. Dafür waren seine Hände um so subtiler, so, dass er als Juwelier wahre Wunderwerke von Schmuckstücken schuf. Da er aber nicht nur handwerklich geschickt war, sondern auch ein überaus intelligenter Kopf, erfand er Mittel, seinen eigenen Alltag bequemer zu gestalten. So schuf er sich vor allem Dienerinnen, die ihm automatisch zur Hand gingen, und seinem (ebenfalls behinderten) Sohn Erichthonios fertigte einen selbstfahrenden Rollstuhl! Wie er das alles zu Stande brachte: Betriebsgeheimnis!
Das wär’s für heute.
Susanne Luecke
In der Industrie werden Roboter (auch wenn sie natürlich anders aussehen als Rollin‘ Justin) schon seit bald 40 jahren eingesetzt. Zur Massenarbeitslosigkeit hat das bislang nicht geführt. Die Produktivität pro Arbeitskraft hat sich vervielfacht, nur wurde das an die Arbeiterinnen und arbeiter kaum weitergegeben. Zeit über kürzere Arbeitszeiten und neue Arbeitszeitmodelle nachzudenken.