Alle Beiträge von Susanne Lücke

Über Susanne Lücke

Geboren in Ustí nad Labem (Tschechien) am 15.11.1933. Hat in München, Toronto und Florenz gelebt, war als Mitarbeiterin des ZEITmagazin und als Buchautorin tätig. War mit dem Kunsthistoriker Hans-Karl Lücke (1927-2009) verheiratet. Lebte zuletzt in Schondorf am Ammersee.

Whistleblower heute Abend

Heute Abend um 22:45, ARD:  Whistleblower – die Einsamkeit der Mutigen.

Wie so oft bei kritischen Beiträgen wird auch dieser zu einer Zeit ausgestrahlt, zu der die meisten Zuschauer ins Bett und die Zuschauerzahlen dem entsprechend in den Keller gefallen sind. Wer nicht früh um fünf Uhr aufstehen muss, sollte sich diese Sendung aber nicht entgehen lassen.

Warum werden Whistleblower in Deutschland nicht besser – oder sagen wir: überhaupt nicht geschützt?
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„If Donald Trump wins, it’ll be a new age of darkness“

EInige Zitate aus der britischen Tageszeitung „The Guardian“ von dem Kolumnisten Jonathan Freedland:

„Donald Trump’s achilles heel is that he is truly un-American.“ (August 2016)

„Donald Trump is a vile misogynist – but he’s not the only one.“ (Oktober 2016)

„If Donald Trump wins, it’ll be a new age of darkness.“ (November 2016)

Das werden die Blinden, die ihn jetzt womöglich wählen, leider nicht wahrnehmen, und da sie auch taub sind (gegenüber Argumenten), werden sie das nicht erfahren, auch wenn andere es ihnen sagen sollten.

Noch einen Tag banges Warten im unerschütterlichen Glauben an die Vernunft!

Das wär’s für heute.

Susanne Luecke

 

„Korridore für die verwundbarsten Flüchtlinge“ – eine unterdrückte Botschaft

Rom, 24. Oktober 2016

An diesem Vormittag waren am Flughafen Fiumicino wieder einmal Flüchtlinge aus Syrien angekommen – ganz legal, mit einem Visum ausgestattet und in Empfang genommen von Andrea Riccardi, dem Gründer der Gemeinschaft Sant’Egidio, dem italienischen „Korridore für die verwundbarsten Flüchtlinge“ – eine unterdrückte Botschaft weiterlesen

„Ich hab‘ Schulter. Und was haben Sie?“

Noch ein paar Tage, und der Mitpatient in einer Reha-Klinik wird dich wissen lassen: „Ich hab‘ Schulter“, und er wird sich mitfühlend erkundigen: „Was haben Sie?“

Doch noch ist es nicht so weit, abgesehen davon, dass du nicht „Schulter“, sondern „Hüfte“ hast. Noch liegst du wie ein geprellter Frosch in einer chirurgischen Klinik, lässt über dich ergehen, was immer zu deiner Genesung beiträgt, und du wunderst dich, wie schnell du wieder „Ich hab‘ Schulter. Und was haben Sie?“ weiterlesen

„Ich hab‘ Schulter. Und was haben Sie?“

Noch ein paar Tage, und der Mitpatient in einer Reha-Klinik wird dich wissen lassen: „Ich hab‘ Schulter“, und er wird sich mitfühlend erkundigen: „Was haben Sie?“

Doch noch ist es nicht so weit, abgesehen davon, dass du nicht „Schulter“, sondern „Hüfte“ hast. Noch liegst du wie ein geprellter Frosch in einer chirurgischen Klinik, lässt über dich ergehen, was immer zu deiner Genesung beiträgt, und du wunderst dich, wie schnell du „Ich hab‘ Schulter. Und was haben Sie?“ weiterlesen

Wie viel bewirken Petitionen?

Hoch lebe das Internet! Auf keinem anderen Wege kämen Petitionen schneller in Umlauf. Mit der Bitte um Unterstützung mittels Unterschrift oder einer Geldspende werde ich fast täglich mit dem Leid, dem Unrecht, der Gewalt, der Skrupellosigkeit, der Korruptheit in dieser Welt konfrontiert, und so setze ich mich ein für neugeborene männliche Küken und ihr Recht auf Leben; für die durch einen Tunnelbau gefährdete Ostsee, für das Ende der Verschleierung von Nebeneinkünften der Bundestagsabgeordneten, erkläre mich solidarisch mit türkischen Wissenschaftlern, protestiere gegen Plastikverpackungen von Bio-Lebensmitteln, die Entführung jesidischer Mädchen und so weiter und so weiter,

Ich weiß nicht, warum ich immer an Dieter Hildebrandt denken muss: „Kein Atomkraftwerk ist ohne meinen Protest ans Netz gegangen.“ Da ist eine Nachricht, wie sie gestern verschickt wurde, besonders tröstlich. Das „Café des Enfants“ in der Zeltstadt vor Calais, in dem elternlose minderjährige Flüchtlinge versorgt werden, wird nicht geschlossen! Dass die Schließung überhaupt erwogen wurde, ist unbegreiflich, aber nun ist sie, Gott sei Dank, per richterlichen Beschluss vom Tisch. Der britische Lehrer Hari Reed, der sich ehrenamtlich für jene bislang gut funktionierende Einrichtung engagiert, hatte eine Petition zu ihrem Erhalt gestartet. Heute fiel also das Urteil – zu Gunsten des „Café des Enfants“, das ausschließlich aus Spenden finanziert wird.
Hier ein Link für potentielle Spender:

Das wär’s für heute.

Susanne Luecke