Jahrhunderte lang konnten katholische Geistliche in einem quasi rechtsfreien Raum ihre Verbrechen an Minderjährigen begehen, ohne zur Verantwortung gezogen zu werden. Einzelne Fälle, die vor Gericht landeten, wurden eben als Einzelfälle abgetan. Erst nach der Publikation eigener Erfahrungen eines ehemaligen Zöglings des Berliner Canisius-Kollegs wurden lawinenartig mehr und mehr einschlägige Fälle bekannt und sorgten für viel Im Zeichen christlicher Nächstenliebe weiterlesen
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Das Unwort zum Sonntag
Als 2010 mehr und mehr Missbrauchsfälle innerhalb der katholischen Kirche ans Licht kamen, ereiferte sich der Schweizer Pfarrer Hans Buschor in dem von ihm gegründeten Fernsehsender k-tv : die eigentlichen Missetäter seien die Medien, denn wer den Ruf der Kirche schände, der schände den mystischen Leib Christi (d.h. die Kirche). Zugleich drückte er dem damaligen Augsburger Erzbischof Mixa seinen tief empfundenen Dank aus, Dank dafür, dass er die Freizügigkeit der Gesellschaft für die Missbrauchsfälle verantwortlich gemacht hatte ‒ für die Kirche übrigens über lange Zeit Einzelfälle, auch als sich abzeichnete, dass es sich um ein flächendeckendes Phänomen handelte. (Nach einschlägigen Studien aus den Jahren 2005 und 2006 waren 95 % aller Diözesen und 60 % der Ordensgemeinschaften betroffen.)
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