Alle Beiträge von Susanne Lücke

Über Susanne Lücke

Geboren in Ustí nad Labem (Tschechien) am 15.11.1933. Hat in München, Toronto und Florenz gelebt, war als Mitarbeiterin des ZEITmagazin und als Buchautorin tätig. War mit dem Kunsthistoriker Hans-Karl Lücke (1927-2009) verheiratet. Lebte zuletzt in Schondorf am Ammersee.

Armutszuwanderung

Die Behandlung und Unterbringung von Asylbewerbern, die man nur als skandalös bezeichnen kann, und das vor allem in einem Bundesland, das sich seit Jahrzehnten beim Urnengang zu einer christlichen und obendrein sozialen (was der Begriff „christlich“ im Grunde schon beinhaltet) Gesellschaftsform bekennt, sollte allgemein bekannt sein.
Dass in unserem wohlhabenden Land (Angela Merkel: „Deutschland geht es so gut wie lange nicht“) Menschen sich den Mund zunähen und sich zu Fuß Hunderte von Kilometern im Protest in die deutsche Hauptstadt schleppten, ist eine Tatsache. Nachrichten darüber waren ja nicht ganz zu unterdrücken, aber die Medien hätten ihnen durchaus einen besseren, einen besser sichtbaren Platz einräumen dürfen.   Armutszuwanderung weiterlesen

„Ausländermaut“

Da ist es schon wieder, dieses hässliche Wort, das manche lieber durch „Autobahngebühr für Transitreisende“ u.a. ersetzen, womit sich in der Sache allerdings nichts ändert. Als Horst Seehofer diesen Bazillus (oder Virus?) im Wahlkampf ausgehustet hat, da war man ja geneigt, an einen eher endemischen Krankheitsbefall zu glauben („is scho a Hund, unser Horsti!“), nun aber scheint es sich doch nicht um einen banalen grippalen Infekt, sondern um eine veritable, epidemisch sich ausbreitende Grippe zu handeln. „Ausländermaut“ weiterlesen

Das Wörtchen „wenn“

In ihrer Ausgabe vom 13. Dezember d. J. gedachte die FAZ in einem Artikel (Autor: Jürgen Kaube) eines deutschen Schriftstellers, der im Reigen der Jubilare des Jahres 2013 „meistens übersehen“ werde: des Friedrich Hebbel, geboren 1813. Der wird dort unter anderem mit folgendem Satz zitiert: „Wenn ist das deutscheste aller deutschen Worte.“
Da könnte er nicht so falsch gelegen haben. Das Wörtchen „wenn“ weiterlesen

„Selbsternannt“

So, das Wort des Jahres hätten wir nun schon. Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat (wie jedes Jahr) aus tausenden von Vorschlägen ausgewählt und sich diesmal für „GroKo“ entschieden, das für „Große Koalition“ steht. Fehlt noch das Unwort des Jahres 2013 – und zwar bis zum 31. Dezember, dann werden wir auch das wissen.

Wie wäre es denn mit „selbst ernannt“? „Selbsternannt“ weiterlesen