Ab mit Euch! Ende.

Der Rechtsanwalt, der die Roma-Familie aus Schondorf vertritt, sieht keine Möglichkeit mehr, gegen den sie betreffenden Abschiebebescheid juristisch vorzugehen. Die Familie ergreift jetzt selbst die Initiative – sie hat das Signal „ab mit Euch“ verstanden, obwohl  ihr selber der Abschiebebescheid (mit Datum vom 20. 2. 2015) bis zum 27. d. M. nicht zugestellt wurde.

Abreise: Freitag, 6.3. um 17 Uhr vom ZOB in München an der Hackerbrücke. Verladung und Einstieg ab 16 Uhr. Abfahrt in Schondorf, Schulstr. 9 , etwa um 15 Uhr.

Hier der Auszug aus einer E-Mail von Ludwig Gernhardt (Team Asyl Schondorf) vom 27. d.M., der kürzlich – vergebens – einen offenen Brief zu der drohenden Abschiebung der Familie verfasst hat:

„Am Wochenende möchte ich noch einmal den Kindern Aufmerksamkeit und Zeit widmen: Elvin ist so verstört, dass er seit drei Tagen nichts mehr isst …

Mama Nermina möchte alle Helferinnen und Helfer am Sonntag zu einem
gemeinsamen Abschiedsessen einladen – um 13 Uhr in der Schulstraße 9 im
Zimmer der Familie.“

Die Familie erwartet zu Hause in Südserbien ein in ihrer Abwesenheit geplündertes Haus ohne Fenster, Türen und Heizung bei winterlichen Temperaturen. Ihre albanischen Nachbarn, die sie bis zu ihrer Flucht bedroht und den Schulbesuch der Kinder behindert haben, können ihre „Arbeit“ wieder aufnehmen.

A propos: morgen Nachmittag um 17:30 sendet die ARD die Dokumentation „Mujib – Ohne Eltern auf der Flucht“.

Das wär’s für heute.

Susanne Luecke

 

 

3 Gedanken zu „Ab mit Euch! Ende.

  1. Am Nockherberg endete das Singspiel mit einer Totalwende der Politiker in einem Apell an die Menschlichkeit. Erinnerte mich fatal ans Ende in Charly Chaplins Der Grosse Diktator. Auch hier endete der Film mit einem illusorischen Apell fuer die Menschlichkeit.

    1. Genau so ging es mir auch. Da liegt doch der Verdacht nahe, dass diese Assoziation beabsichtigt war. Ob die Szene auch nur irgendeinen der betreffenden (vermutlich nicht betroffenen!) Politer zum Nachdenken gebracht hat? Ich meine, aus der Nachberichterstattung ging das nicht hervor – oder habe ich da etwas überhört?

      1. Im Gegenteil, die Politiker nehmen diese als PR für sich gerne in Anspruch. In den eigenen Reflexionen beurteilen sie nur immer den Härtegrad der Karikatur.
        Gedanken über die Inhalte der Kritik Fehlanzeige.
        Liegt aber auch an den Fragestellungen der Journalie. Hier gehts immer nur darum wie diese Politiker sich jetzt fühlen. Nie ob die Inhalte sie nachdenken lassen.
        Mir fällt dabei sarkastisch immer ein alter Satz vom Himmler über sich selber ein:
        Und dabei noch Mensch geblieben zu sein, dass ist unsere eigentliche grosse Leistung.

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