Alle Beiträge von Susanne Lücke

Über Susanne Lücke

Geboren in Ustí nad Labem (Tschechien) am 15.11.1933. Hat in München, Toronto und Florenz gelebt, war als Mitarbeiterin des ZEITmagazin und als Buchautorin tätig. War mit dem Kunsthistoriker Hans-Karl Lücke (1927-2009) verheiratet. Lebte zuletzt in Schondorf am Ammersee.

Ab mit Euch,

„wir sind nicht das Sozialamt für den Balkan!“

Das war gestern, am Aschermittwoch (O-Ton Horst Seehofer). Schon vor ein paar Tagen war es, genau am 13. Februar, da lief das heute-journal, aber ich war nebenher mit etwas Anderem beschäftigt. Plötzlich wehte mir ein eiskalter Wind entgegen, obwohl es im Zimmer schön warm war. Ich schaute auf und sah auf der Mattscheibe ein Gesicht, das ich schon fast vergessen hatte:   Ab mit Euch, weiterlesen

„Die Schule brennt.“ Aber wer löscht das Feuer?

„Die Schule brennt.“ Das ist die Headline zu einem Artikel im Feuilleton der Nummer 18 der Süddeutschen Zeitung vom 23. Januar dieses Jahres, in dem es um das 2014 erschienene Buch „Geisterstunde“ von Konrad Paul Liessmann geht. Die Unterzeile des Artikels von Jens-Christian Rabe: „Der Wiener Philosoph Konrad Paul Liessmann hat eine furiose Streitschrift über die Bildungsdebatte vorgelegt …. Nur warum wird sich eigentlich trotzdem nichts ändern?“

Vielleicht unter anderem deshalb, weil ein gesellschaftsrelevantes Thema wie dieses ins Feuilleton verbannt wird, den Teil der Zeitung, den viele von vornherein ungelesen zur Seite legen und später, „Die Schule brennt.“ Aber wer löscht das Feuer? weiterlesen

Ich lernen meine Kinder deutz

Durch einen Leitantragsentwurf zum Thema „Integration durch Sprache“ hatte die CSU landesweit für Kritik und Häme gesorgt. In dem Entwurf wurde u.a. gefordert, dass Menschen, die dauerhaft in Deutschland leben möchten, dazu angehalten werden sollen, im öffentlichen und privaten Raum Deutsch zu sprechen. Inzwischen wurde der Wortlaut variiert. Migrantinnen und Migranten sollen nunmehr nur „motiviert“ werden, die deutsche Sprache im täglichen Leben zu gebrauchen.

Die Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftler im Bereich der Mehrsprachigkeitsforschung der LMU München haben sich mit folgendem Schreiben eindeutig positioniert: Ich lernen meine Kinder deutz weiterlesen

Keine Angst vor Zuwanderern

Etwa drei Viertel der Briten wollen den Zustrom von Immigranten, insbesondere aus Rumänien und Bulgarien, bremsen, und Premier David Cameron hat ihnen sein Ohr geöffnet, ziemlich weit. Besorgt um den Anspruch und die angeblich berechtigten Befürchtungen des Demos verkündete er sinngemäß, man müsse schließlich die Ängste der Bevölkerung ernst nehmen. Jetzt aber pass auf!, möchte man am liebsten mit Wolf Haas sagen: Da hat sich tatsächlich jemand zu Wort gemeldet, auf den man (insbesondere unsere Politiker) nur allzu gern hört: die Wirtschaft. Ganz nüchtern und ernüchternd, pragmatisch und ehrlich (sie muss ja nicht auf Stimmenfang gehen) hat sie dem Premierminister und seiner konservativen Truppe vorgehalten, eine Begrenzung der Zuwanderung gefährde die Zukunft des Landes, dem es schon jetzt an Fachkräften mangelt. (Kommt uns doch irgendwie bekannt vor.) Und im übrigen: nach spätestens zwei Generationen seien die Fremden keine Zuwanderer mehr, sondern allesamt Briten. (Nebenbei: War das nicht immer so? Die Völkerwanderung ist keine historisch klar definierte Epoche, sondern, mal mehr, mal weniger, Dauerzustand.)
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Whistleblower – die Einsamkeit der Mutigen

Dringend zu empfehlen:

„Die zweite Ermordung des Georg Elser“, heute, 7. November, um 21 Uhr 50 in ARD-alpha.

Vor 75 Jahren scheiterte der Einzeltäter Georg Elser, von Beruf Schreiner, mit seinem versuchten Attentat auf den „Führer“ Adolf Hitler. Sein Motiv: die Welt vor einem Krieg zu bewahren. Obwohl auf akribische Weise vorbereitet, schlug sein Vorhaben durch einen unglücklichen Zufall fehl.

Hitler pflegte jeweils am Vorabend des 8. November Whistleblower – die Einsamkeit der Mutigen weiterlesen

Eigenwerbung

Eigenwerbung

In dieser Republik muss man ja alles selber machen, sogar die Eigenwerbung!
So weist die Autorin Susanne Lücke-David auf zwei ihrer jüngsten Publikationen hin:

„Immer geradeaus. Verwirrt in Italien?“, als Taschenbuch erschienen bei Miller E-Books, Febr. 2014. Eine Sammlung (im Kern) wahrer skurriler Geschichten. 

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Als e-book:

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Zum anderen: „Das europäische Brotbackbuch“, Verlag Moritz Schäfer, 2013, das eine erweiterte Ausgabe jener von 1976 (auch in Lizenz bis 1988 auf dem Markt) darstellt. Eine ausführliche Rezension zu dieser “kulturkulinarischen Sammlung von Rezepten“ findet sich in „Mühle + Mischfutter“, 5. Sept. 2013, H. 17: „Leider war dieser Klassiker lange Jahre nur noch mühsam in Antiquariaten aufzustöbern. Jetzt ist er in einer aktualisierten und erweiterten Ausgabe neu erschienen.“

http://www.amazon.de/gp/product/3876961408/ref=as_li_tl?ie=UTF8&camp=1638&creative=19454&creativeASIN=3876961408&linkCode=as2&tag=miller-e-books-21&linkId=BHOI76J5D5LEYNNW


Das wär's für heute.

Susanne Luecke



„Unser täglich Tier“ im ZDF. Fleisch kann uns nicht „wurscht“ sein.

Zur Sendung „Unser täglich Tier“ im ZDF am 21. Oktober in „37 Grad“

Warum so spät? Warum nach 22 Uhr, wenn die Menschen  ins Bett und die Zuschauerzahlen in den Keller fallen?

Aus Rücksicht, aus Zartgefühl?

Rücksicht auf Verbraucher, denen es beim Fleischkauf nur um den Preis geht, denen schon das Fleisch „wurscht“ ist? „Unser täglich Tier“ im ZDF. Fleisch kann uns nicht „wurscht“ sein. weiterlesen

Kultur am Tropf

Kultur am Tropf

Wofür der Staat Geld ausgibt und wie viel, kann man nachlesen, zum Beispiel im „Statistischen Jahrbuch“ des Statistischen Bundesamts. Wofür er kein Geld ausgibt und wie viel, ist verständlicherweise nirgends nachzulesen. Das kann man nur hochrechnen aus dem Mangel, dem Geld, das bei Einrichtungen für Kultur und Bildung an allen Ecken und Enden fehlt.

Angesichts der Politik, die sich damit brüstet, wie gut es uns doch gehe (O-Ton Horst Seehofer: „Das ist der beste Haushalt, den der Freistaat jemals hatte“), möchte man annehmen, Kultur am Tropf weiterlesen

Morden für den Gottesstaat

Geschüttelt von Entsetzen, Ekel und Sorge hören wir die Nachrichten aus dem Irak und Syrien, wo sogenannte Gotteskrieger versuchen, buchstäblich über Leichen gehend ihren Islamischen Staat zu errichten. Aber so grausam dieses Geschehen ist – neu ist es nicht. Ähnliches hat sich schon einmal zugetragen und zwar genau dort vor ungefähr eintausend Jahren. Damals trieben die Assassinen

Morden für den Gottesstaat weiterlesen

Wer ist schuld?

Wer ist schuld?

In der heutigen Ausgabe der Auslandschronik in B5 aktuell kam eine russische Ärztin zu Wort, die aus dem Kriegsgebiet der östlichen Ukraine zu ihren Verwandten nach Litauen geflohen war. Noch immer atemlos, so hatte man den Eindruck, berichtete sie von den untragbaren Zuständen in ihrer Heimatstadt. Sie sagte aber auch etwas, was nachdenklich stimmt. Sinngemäß folgendes: Wenn man bedenkt, wie viele Jugendliche nach acht Jahren Schule dastehen ohne eine Perspektive – kann man denen verdenken, wenn sie zu Revolutionären werden? Wer ist schuld? weiterlesen