Etwa drei Viertel der Briten wollen den Zustrom von Immigranten, insbesondere aus Rumänien und Bulgarien, bremsen, und Premier David Cameron hat ihnen sein Ohr geöffnet, ziemlich weit. Besorgt um den Anspruch und die angeblich berechtigten Befürchtungen des Demos verkündete er sinngemäß, man müsse schließlich die Ängste der Bevölkerung ernst nehmen. Jetzt aber pass auf!, möchte man am liebsten mit Wolf Haas sagen: Da hat sich tatsächlich jemand zu Wort gemeldet, auf den man (insbesondere unsere Politiker) nur allzu gern hört: die Wirtschaft. Ganz nüchtern und ernüchternd, pragmatisch und ehrlich (sie muss ja nicht auf Stimmenfang gehen) hat sie dem Premierminister und seiner konservativen Truppe vorgehalten, eine Begrenzung der Zuwanderung gefährde die Zukunft des Landes, dem es schon jetzt an Fachkräften mangelt. (Kommt uns doch irgendwie bekannt vor.) Und im übrigen: nach spätestens zwei Generationen seien die Fremden keine Zuwanderer mehr, sondern allesamt Briten. (Nebenbei: War das nicht immer so? Die Völkerwanderung ist keine historisch klar definierte Epoche, sondern, mal mehr, mal weniger, Dauerzustand.)
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